Vom Flüssigwachs zur Kerze –
der Rührprozess als Schlüsselprozess
In unserer neuesten Case Study geht es um das wohl behaglichste Licht der Welt. Gerade jetzt, wo wir auf Weihnachten zugehen, erinnern wir uns gerne an den warmen Schein einer Kerze und die ein oder andere findet Platz auf unseren Tischen und Regalen.
Unser Kunde, die Barmherzigen Brüder Saffig, stellt Kerzen in Handarbeit her. Das Wachs wird erhitzt, es werden Farben und ätherische Öle hinzugefügt, und anschließend wir das Wachs in Gläser gegossen. Was ist aber die große Herausforderung beim Kerzengießen?
Unerwünschte Lufteinschlüsse
Der Leiter der Produktion, Stefan Sausen, erklärt: „Die Besonderheit [beim Wachsrühren (Anm. d. Red.)] besteht darin, das Umrühren ohne Lufteinschlag zu gewährleisten. Und das bei den verschiedensten Füllständen im Wachskessel.“
Lufteinschlüsse sind nicht nur bei Wachsen, sondern zum Beispiel auch bei Lacken ein Problem für die Weiterverarbeitung. Bei Wachsen sind die Lufteinschlüsse schon rein optisch nicht erwünscht. Außerdem möchte der Kunde 100% homogenes Wachs kaufen. Die Lufteinschlüsse verringern daher die Qualität des Produkts beträchtlich. Für die Barmherzigen Brüder liegt das größte Problem jedoch woanders:
Den Kerzen werden ätherische Öle zugefügt. Steigen die Lufteinschlüsse an die Oberfläche des erwärmten Wachses und platzen dort auf, verbreiten sich die ätherischen Öle am Ort der Produktion und nicht erst beim Kunden.
Der Rührprozess als Schlüsselprozess
Sind die Lufteinschlüsse einmal entstanden, ist es sehr zeitaufwendig, diese wieder loszuwerden. Deshalb ist die einzige Option, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Und hier liegt das Geheimnis im vorgelagerten Rührprozess: Nur ein schonendes, konstantes und auf den Füllstand im Behälter und das Medium angepasstes Rühren verhindert, dass von der Öberfläche Luft eingezogen wird. Entnommen wird das Wachs über einen Auslaufhahn am Boden des Rührbehälters.
Seit Einsatz des PTM Rührwerks auf Traverse ist die Qualität des Wachses einwandfrei, Lufteinschlüsse sind seither nicht mehr vorgekommen. Auch die ätherischen Öle werden während des Produktionsprozesses nicht mehr freigesetzt. Unser Kunde kann das Rührverhalten jederzeit direkt am Rührwerk justieren und veränderten Gegebenheiten anpassen.
Homogene Temperatur
Durch das stabile, kontinuierliche Rührverhalten des Rührwerks erhält Stefan Sausen auch die richtige Temperatur im gesamten Wachskessel: „Der Wachskessel ist recht hoch…, mit dem Trichter [Trombe, die durch das Rühren im Medium entsteht (Anm. d. Red.)] bekommen wir aber eine Umwälzung von oben nach unten, so dass wir im Kessel eine Temperaturdifferenz von unter einem 1° Celsius haben. Absolut perfekt.“
Und Stefan Sausen verrät uns noch einen weiteren Vorteil unseres Rührwerks: „Als Werkstatt für behinderte Menschen ist uns Geräuschemission extrem wichtig gewesen.“ Pneumatische PTM Rührwerke sind im Gegensatz zu andere Antriebsarten, wie dem elektischen Motor oder Lamellenmotor, geräuscharm und können in geräuschsensiblen Umgebungen unproblematisch eingesetzt werden.
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